Guten Morgen ☀️
...der letzte Pilger-Tag bricht an. Auch wenn der Wetterbericht seid Tagen, täglich 100% Regen meldet, haben wir wieder schönes Wetter. Es ist angenehm warm und die Sonne scheint. Gott hat uns
die letzten Tage immer wieder einen wunderbaren Camino beschert. Theo, Christian und ich haben (ohne darüber zu sprechen) beschlossen den letzten Weg -zum Ende der Welt (Finasterre) gemeinsam zu
gehen. Und so starten wir zusammen in den Sonntag und haben knapp 30 km vor uns. Wir sind alle etwas angeschlagen (vor Allem ich😥) Trotzdem. Wir wollen einen würdigen Pilgerabschluss und deswegen
beißen wir die Zähne zusammen und nehmen es in Angriff. Darüber, das es heute der letzte Wander-Tag ist möchte ich nicht so richtig nachdenken. Das Pilgern und der Weg an sich ist mir wichtig
geworden. Aber jetzt bin ich noch hier und genieße es nochmal in vollen Zügen. Der Anfang (die ersten 7km) sind Hölle- Der Weg verlangt mir und meinem schmerzenden Rücken/Füßen ein letztes Mal
alles an Willenskraft und Durchhaltevermögen ab. Es geht anfangs wahnsinnig steil Berg auf, über eine Schotterpiste durch den Wald. Ich wundere mich immer wieder das ich nicht an der Steigung mit
dem Rücksack einfach nach hinten Kippe und den Berg hinab kugel😬❓❓❓Eigentlich kann ich schon hier nicht mehr. Aber meine zwei Jungs warten immer wieder auf mich und sprechen mir Mut zu. 👍(Danke)
Und wie Christian immerzu sagen pflegt "einen Dank an die Pharma-Industrie 💊😬"
In Lires ( hier muss man anhalten um den Pilgerpass zu stempeln) angekommen, gönnen wir uns eine Stunde Pause. Essen zu Mittag, trinken einen Schnaps 😬😋(natürlich zu medizinischen Zwecken) und ruhen
die Füße aus. Zum Glück ist schon etwas mehr als die Hälfte geschafft. Wir sind in einem Mini-Dorf. Es gibt nur eine Bar, natürlich ist auch hier alles auf die Pilgerbedürfnisse abgestimmt. Wir
lachen kurz über die Möglichkeit hier zu übernachten,,, aber nichts da, weiter geht's. Trotz der traumhaften Aussicht aufs Meer, rappeln wir uns auf und satteln unsere Rücksäcke😬
Die Wegzeichen sind hier , zusätzlich zu den Monolithen, meist auf die Straße gemalt. So langsam zieht es sich und ich sehne mich danach mich kurz (für 5Minuten) hinzulegen. Leider bin ich, gefühlt,
so langsam wie eine Schnecke und die Zeit hängt uns etwas im Nacken. Wir müssen erstmal ankommen, ins Hostel einchecken und dann müssen!!!!❤️ wir nochmal zusätzlich 3,5km zum Leuchtturm laufen. Das
war früher das offizielle Ende der Welt, und gilt als westlichster Punkt von Spanien. Dort ist das offizielle Ende meiner Pilgerreise. So langsam bin ich aufgeregt und wehmütig, aber auch unglaublich
stolz.
Der Camino zum Ende der Welt. In mir sind viele verschiedene Emotionen. Und ich kann es zwar beschreiben, aber man kann es nur wissen wie es ist, wenn man das selbst erlebt hat. Es ist einWechselbad
. Mir kommen die Tränen. Unfassbar.
Ich hab es geschafft. Es ist unglaublich schön. Und im Moment des Ankommends ziehen viele Bilder an mir vorbei. Schöne Erlebnisse, Familie, Freunde, Schmerz und Kummer, verlorene Kämpfe,
verlorene Lieben, Freude, Glauben. Und die wichtigste Erkenntnis ist: es ist alles möglich. Wenn es von innen kommt und man ist für sich selbst verantwortlich. Es kann sich was ändern, wenn man
es nur selbst will. Manches muss man akzeptieren (auch wenn das meist das Schwerste ist, etwas hinzunehmen, was man nicht ändern kann) Auf gewisse Dinge hat man keinen Einfluss- und hier muss man
einfach (ich weiß es ist nicht einfach-ich Kämpfe jeden Tag darum)
VERTRAUEN
In Gott, in das Leben, auf den Weg, an dich selbst, deine Kraft und die Chance das es möglich ist.
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Jana (Freitag, 21 Oktober 2016 01:24)
❤️❤️❤️